Triebfahrzeuge
- Triebwagen CFe4/4
- Rangierlokomotive E3/3
- Werklokomotive E2/2
- Gepäcktriebwagen Fe4/4
- Oberleitung
Lokomotive Re4/4
Das Vorbild
Nach Kriegsende zeigte sich bei den Schweizerischen
Bundesbahnen ein grosser Erneuerungsbedarf an elektrischen Lokomotiven. Sie mussten mit
dem Zug ähnliche Fahreigenschaften aufweisen wie die bisher beschafften
Schnelltriebwagen, die Roten Pfeile. Das ermöglichte einen Achsdruck von höchstens 16 t,
gegenüber 20 t bei den bisherigen Lokomotiven. Damit werden in den Kurven die zulässigen
Geschwindigkeiten um 10 km/h erhöht. Um Erfahrungen zu sammeln wurden die ersten
Ausführungen zu Universaltypen. Sie konnten an beliebiger Stelle in die Züge
eingereiht werden und erhielten Stirnwandtüren und Faltenbälge, als Durchgang auch für
das Publikum. Dabei war auch Fernsteuerung von einer gleichen Lokomotive oder einem
Steuerwagen aus möglich. Nutzstrombremsen ermöglichten sie auch auf steilen Nebenlinien
zu verwenden.
Mein Modell
Ich stand noch in der Berufslehre, Ende Vierzigerjahre, als ich es mit dem Bau dieses Modells versuchte.
Hier mag sofort die Frage entstehen: Warum bauen und nicht kaufen? Das Angebot so kurz
nach Kriegsende war sehr dürftig. Von Märklin gab es 2-achsige Loks mit viel zu grossen
Rädern und von Maag-Junior ein Konkurrenzprodukt mit demselben Fehler, nur in besserer
Qualität. |
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Die Re4/4 war nicht
mein Anfängerstück. Als Besitzer einer 2-achsigen Märklin Dampflok wagte ich mich an
den Bau einer Ae3/6 Lok. Das Bild zeigt exakt, was mich da so sehr enttäuschte: Mit dem
Baumassstab stimmt etwas nicht. Für die Re verwendete ich den sehr guten Plan 1/45 aus
dem Planbüro der Basler Modellbauer, selbstverständlich halbierte ich die Abmessungen.
Für die viel früher entstandene Ae3/6 stand mir nur eine einfache Zeichnung zur
Verfügung, die nachgemessen etwa 1/85 sein
könnte. Ich hatte damals keine Möglichkeit um die Zeichnung nachzuprüfen. |
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Für
die Ae3/6 musste ich die Blechpakete für Anker und Feld noch selbst bewickeln, für die
Re4/4 stand mir der Motor der inzwischen erschienenen Modelleisenbahn Maag-Junior zur
Verfügung. Ich betrachtete den Motor als Teil eines Drehgestells, das ich mit Haftreifen
ausrüstete. Der dadurch verursachte Watschelgang der Lok verminderte ich durch
Dreipunktlagerung des Kastens.
Seither
habe ich den Antrieb mehrmals umgebaut. Glockenankermotor, grosse Schwungmasse, hohe
Getriebeuntersetzung und Trockenlager verbessern heute das Fahrverhalten.
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- Lokomotive
Re4/4
- Rangierlokomotive E3/3
- Werklokomotive E2/2
- Gepäcktriebwagen Fe4/4
- Oberleitung
Triebwagen CFe4/4
Das Vorbild
Einige Jahre nach der Re4/4 wurden auch neue Triebfahrzeuge
für Vorortszüge und Nebenlinien beschafft. Die Lösung war ein möglichst langer
Triebwagen, der neben dem immer nötigen Gepäckabteil
noch ein recht geräumiges Personenabteil dritter Klasse bot. Auch hier
wurde eine möglichst universelle Ausführung gesucht: Fernsteuerbar vom gleichem Typ oder
von Steuerwagen, Stirnwandtüren mit versenkbarem Faltenbalg, elektrische Widerstandsbremsen.
Mein ModellNoch bevor die ersten Triebwagen ausgeliefert wurden begann ich mit der
Papierarbeit. Der Wunsch war alle vier Achsen anzutreiben und das Personenabteil von
jeglichen Einbauten freizuhalten. Ich wählte für den Fahrzeugboden sehr dickes Material
und versuchte durch Ausschnitte und Ausfräsungen Platz zu schaffen für die Drehgestelle
und die Kardanwellen. Für richtige Kardangelenke war aber kein Platz. Ich versuchte
Spiralfedern über die Wellenenden zu schieben. Das dadurch entstehende Fahrgeräusch
verbot diese praktische Lösung. So blieb mir nur der Ventilgummi als einfache Lösung, er
verträgt sich aber leider nicht mit Schmieröl. Den Motor platzierte ich im
Gepäckabteil. Hier fand sich noch Platz für die Selenzellen zur Umsteuerung der
Fahrrichtung. Auch diesen Antrieb habe ich mehrmals verbessert. Der axial platzierte Motor
verursachte infolge der Magnetkräfte ein unangenehmes Dröhngeräusch, das durch den
Schneckenradantrieb noch moderiert wurde. Häufiges Schmieren befriedigte auch nicht. |
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Eine bessere Lösung war erwünscht. Das bedingte neue
Drehgestelle und zähe Arbeit, um bei den engen Platzverhältnissen eine gute Anordnung
der vielen Zahn-und Kegelräder zu finden. Das Fahrgeräusch ist leiser und
gleichmässiger geworden. Weil nicht mehr so oft und intensiv geschmiert werden muss,
erstreckt sich die Haltbarkeit der Ventilgummis jetzt über mehr als ein Jahr. Auch bei
diesem Modell gab es mit der Zeit noch die üblichen Verbesserungen. |
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- Lokomotive
Re4/4
- Triebwagen CFe4/4
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- Gepäcktriebwagen Fe4/4
- Oberleitung
Rangierlokomotive
E3/3
Das Vorbild
Diese
praktische und robuste Dampflokomotive war noch lange auf bereits elektrifizierten
Bahnhöfen anzutreffen. Die SBB besassen über 80 Stück. Obwohl sie dem Nassdampftyp
entsprachen, behinderte dies kaum ihre Langlebigkeit. Und die hat möglicherweise zum
Kosenamen Tigerli beigetragen. Sie war so beliebt, dass sie sich sogar als Star in einem
bekannten Spielfilm präsentieren durfte.
Das Modell
Diese hübsche Maschine wurde nicht von mir selbst, sondern von
meinem Bruder gebaut. Er hatte nicht das Glück, einen mechanischen Beruf zu erlernen. So
verschaffte er sich sein Bastelgeschick durch fleissiges Beobachten meiner
Modellbautätigkeit, und das ist ein guter Weg. Die damals frisch aufgetretene Modellbahn
WESA konstruierte einen Gleichstrommotor mit neuzeitlichem Permanentmagnet. Das erst
ermöglichte meinem Bruder seine Maschine überhaupt zu bauen. Sie hat Schneckenantrieb
und ist für Punktkontaktbetrieb vorgesehen. |
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- Lokomotive
Re4/4
- Triebwagen CFe4/4
- Rangierlokomotive E3/3
- Gepäcktriebwagen Fe4/4
- Oberleitung
Werklokomotive
E2/2
Das Vorbild
Die Seetalbahn, eine schweizerische Privatbahn, verbindet die bevölkerungsreichen Ortschaften im
aargauischen Seetal mit der Hauptlinie Zürich-Bern-Genf, und dem Knoten Luzern, dem
Zentrum der Innerschweiz. Sie wurde anfänglich mit Dampf betrieben. Weil auch diese Bahn
an Nachfrage litt, wurde nach Vereinfachungen gesucht. Auf einer Dampflok stehen immer
zwei Mann, wo man vielleicht einen einsparen könnte, wenigstens in den Fällen mit
geringer Anhängelast? Darum wurden zwei sogenannte Tramzuglokomotiven angeschafft. Damit
der Schaffner nötigenfalls in der Lokomotive nachsehen kann, wurden sie mit
Stirnzugängen und Übergangsblechen ausgerüstet. Dem selben Zwecke dienten auch die
Geländer neben dem Kessel. Sie zog 30 t über eine Steigung von 35 Promille. Da die
Seetalbahn nach einigen Jahren elektrifiziert wurde,
verkaufte man diese beiden Loks an Industriebetriebe, wobei die in de Schweiz verbliebene bis in die
Sechzigerjahre in Betrieb war.
Mein Modell Bevor
ich Steindorf-Werk baute, war mir klar, dass ein solcher Betrieb ein Hilfsmittel
benötigt, um Eisenbahnwagen den Ladestellen zuzuführen und wegzuholen. Eine richtige
Rangierlok wäre für ein solches Werk zu teuer, ein Schienentraktor im Model kaum
realisierbar. Ich bastelte vorerst ein Vehikel als Kombination von Eisenbahnwagen und
Lastwagenmotor mit Führerkabine. Das war zwar nicht massstäblich, funktionierte aber die
ersten Jahre recht gut. Dass danach die E3/3 die Arbeit bewältigen musste störte mich
nicht nur der Grösse wegen, sondern auch weil die Maschine von meinem Bruder
zurück verlangt werden könnte. Beim Durchblättern von dem wunderbaren Buch von Alfred
Moser 'Dampfbetrieb der schweizerischen Eisenbahnen' entzückte mich die bullige Form
dieser kleinen Maschine und ich begann die Nachbaumöglichkeiten zu studieren. |
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Die Kleinheit der
Maschine war eine Herausforderung. Zum Glück gab es bereits einen genügend kleinen
Motor. Er befindet sich zwischen den Rahmenblechen, also dort, wo das Vorbild den Wassertank hat. |
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Die
Untersetzung zu den Triebrädern erfolgt mit 3 Getriebestufen, mit Zahnrädern und
Kegelrädern. Leider war es nicht möglich die Schwungmasse auf die Motorachse
aufzubringen; sie kommt eine Getriebestufe tiefer. Dafür ist ihre Achse senkrecht,
was eine praktisch reibungsfreie Spitzenlagerung ermöglicht. Eine wirksame
Schwungmasseist für eine so kleine Lok unbedingt erforderlich. Auf Strassengleisen
sammelt sich viel mehr Staub an als auf gewöhnlichen Gleisen. So braucht es die
Schwungmasse um die Maschine in Bewegung zu halten wenn ein Stäubchen die Stromzufuhr
kurzzeitig unterbricht. Man bedenke, dass der Glockenankermotor augenblicklich auf
Stromunterbrüche reagiert. Guter Kontakt zwischen Lok und Schiene ist ein Problem für
sich, denn 2 der 4 Räder benötigen noch Haftreifen. In den Strassengleisen erfolgt die
Stromzufuhr einerseits wie üblich durch Punktkontakte, dann aber parallel über beide
Schienen. Unter den Zylindern habe ich Schienenschleifer eingebaut. Es bleibt leider beim
Versuch, denn wirklich genügend Kontaktdruck ermöglicht das Lokogewicht nicht. |
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Gepäcktriebwagen Fe4/4
Das Vorbild
Um
die Zeit von 1920 bis 1930 wurden die wichtigsten schweizerischen Eisenbahnlinien
elektrifiziert. Neben Streckenlokomotiven wurden auch Triebwagen für den Personenverkehr
beschafft. Das waren keine Alleinfahrer, sondern Triebfahrzeuge für Personenzüge, ganz
besonders im Vorortsverkehr. Mit speziellen Steuerwagen oder mit gleichen Triebwagen zusammen wurden Pendelzüge gebildet. Ein Teil
dieser Triebwagen wurde auf steigungsreichen Nebenlinien für universelle Dienste
eingesetzt. Zum Teil erhielten diese stärkere Antriebe und Nutzstrombremsen. Ein ganz
kleines Postabteil belegt die vielseitige Brauchbarkeit dieses Triebwagens. Das hatte den
Verzicht auf Seitensymmetrie zur folge: Eine Seitenwand enthält auch noch das schmale
Schiebetor zum auf dieser Seite befindlichen Postabteil.
Mein Modell
Eigentlich
hätte ich dieses Modell am Anfang bauen sollen, anstelle der Re4/4. Denn sie war damals
die gebräuchlichste Maschine auf steilen Nebenlinien der SBB. Als Anfänger wusste auch
ich alles besser und orientierte mich nach dem Bauchgefühl.
Dass ich im
Jahre 2010 diese Maschine noch selbst baute und nicht das gleiche Modell von ROCO
kaufte mögen viele nicht verstehen. Zugegeben, ROCO ist ein sehr schönes Modell,
und präsentiert sich wunderbar in der Vitrine.
Auf meiner
Anlage bewirkten die leicht grösseren Abmessungen und die härteren und breiteren
Pantographen viele Schwierigkeiten. Mit dem Selbstbau kann ich meine Normen, die ich
weit vor den publizierten mir erarbeitete, kompromisslos berücksichtigen. |
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Obwohl das Vorbild vierachsig ist, habe
ich nur ein Drehgestell angetrieben. Nach meiner Erfahrung handelt es sich dabei um eine
unauffällige Unsymmetrie. Um eine beste Geschwindigkeitsstabilität zu erreichen wähle
ich den grössten und kräftigsten Motor der in der Lok noch Platz findet. Demselben Ziel
dient eine möglichst grosse und schwere Schwungmasse. Motor, Schwungmasse und erstes
Getriebe sind in einem starren Rahmen angeordnet. Dieser
ist gegenüber der Bodenplatte mit Gummizwischenlagen zwecks Geräuschdämmung befestigt.
Ein zweites Getriebe ist im Drehgestell enthalten. Die
Getriebeachsen sind in Lagerbuchsen aus Kunststoff gelagert. Ich habe sie bis heute nie
geschmiert und hoffe dass es dabei so bleibt. Die Zenerdioden sind zum Anpassen der
Lokgeschwindigkeit an die Fahrspannung. Ich habe meine 3 Maschinen so abgeglichen, dass
bei 12,3 Volt 40 Modell-Kilometer pro Stunde erreicht werden. Infolge der geringen
Leistung der erhältlichen Dioden habe ich eine Halterung vorgesehen zum Ableiten der
Wärme in die Bodenplatte der Lok. |
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1 |
Motor |
7 |
Triebachse mit Haftreifen |
2 |
Ventilschlauch als Kupplung |
8 |
Gummizwischenlage zum Geräuschschutz |
3 |
Schwungmasse |
9 |
Halter für Zenerdioden |
4 |
Erstes Getriebe |
10 |
Kontakt zu Pantograph |
5 |
Zweites Getriebe |
11 |
Achslager aus Kunststoff |
6 |
Kegelrad zu 5 |
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- Lokomotive
Re4/4
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- Werklokomotive E2/2
- Gepäcktriebwagen Fe4/4
Oberleitung
Bei der Modellbahn wird die Oberleitung auf 2 verschiedene Arten dargestellt. Sie kann
dem Vorbild entsprechend mit gespanntem Draht realisiert werden. Häufiger sind
Oberleitungen aus steifem Draht, denn sie ertragen höhere Anpressdrücke der
Stromabnehmer, was für die handelsüblichen Modellbahnloks zutrifft. Gespannter Draht ist
bei grösseren Spurweiten als Ho üblich. Die Art der Oberleitung des Vorbildes hat
Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad des Modells. In meinem Fall genügten erträgliche
Kompromisse. Als grösste Spannweite entschied ich mich für 45 cm. In den engsten Kurven
verwende ich 2 Abspannmasten mit 15 cm Abstand gegenüber 1 Abspannmast beim Vorbild. Auf
die Masten in den Kurven kann eine erhebliche Biegekraft wirken, besonders wenn in
Bahnhöfen mehrere Oberleitungen auf denselben Masten wirken. In solchen Fällen musste
ich Vierkantstahl anstatt Messing anwenden.
Eine weitere Schwierigkeit bildet die
Befestigung des Fahrdrahtes. Spurhalter sind immer auf Zug beansprucht. Ich habe die
Spitze des Spurhalters U-förmig gebogen. Dadurch kann der Fahrdraht vor dem Löten
eingezogen und gespannt werden. Zur Verstärkung der Lötstelle verwende ich ein
Hilfsdrähtchen, das um den Spurhalter geschlungen wird.
Der Fahrdraht besteht aus Kupfer und hat eine Stärke von 0,3
mm. Die Zugspannung erreicht ca.300g. Die
Stromabnehmer der Loks arbeiten mit 4 bis 5g und müssen sehr leichtgängig funktionieren.
Eine weitere Schwierigkeit bildet die Befestigung des
Fahrdrahtes. Spurhalter sind immer auf Zug beansprucht. Ich habe die Spitze des
Spurhalters U-förmig gebogen. Dadurch kann der Fahrdraht vor dem Löten eingezogen und
gespannt werden. Zur Verstärkung der Lötstelle verwende ich ein Hilfsdrähtchen, das um
den Spurhalter geschlungen wird.
Der Fahrdraht besteht aus Kupfer und hat eine Stärke von 0,3
mm. Die Zugspannung erreicht ca.300g. Die
Stromabnehmer der Loks arbeiten mit 4 bis 5g und müssen sehr leichtgängig funktionieren. |
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