Die Holzheimerbahn

Website Hugo Schwilch

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Modellbahnkonzept

 

Bei der Modellbahn gilt für mich 'so vorbildgetreu wie möglich’, nicht bloss für das Rollmaterial, sondern auch für den Betrieb. Die Strecke entspricht damit selbstverständlich dem ’von Endpunkt zu Endpunkt"-Konzept’, siehe Abbildung.

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Eine Bahnlinie führt von der Station Waldau über Steindorf nach Holzheim. In Waldau ist aber nicht der Anfang der Strecke, sie tritt hier bloss aus einem Tunnel heraus.

Es handelt sich beim Vorbild nicht um eine in Wirklichkeit existierende, sondern um eine mögliche, aber frei erdachte Gegend. Deshalb kann sie nicht beim Waldau-Tunnel begrenzt sein. Ich habe mir noch ausgedacht, wie die Umgebung ausserhalb des auf der Anlage dargestellten Teiles aussehen könnte. Das ist aus dem Streckenplan ersichtlich.

Die Strecke der Holzheimerbahn beginnt im Bahnhof Pappstadt-Holz. Sie führt über Pappstadt-Süd, Blechhausen, Waldau und Steindorf nach Holzheim. Von Pappstadt-Süd führt eine kurze Verbindungslinie nach dem Güterbahnhof und der übrigen Welt. In Blechhausen zweigt die Seedorferbahn ab und bedient dort den gleichnamigen, kleinen Seehafen.

Zu dieser Anordnung gehört ein passender geschichtlicher Hintergrund. Im Zeitalter der grossen Eisenbahnbauten war viele Jahrzehnte lang die Überquerung des Alpenriegels ein heisses Diskussionsthema. Der Schwatzerei überdrüssig haben sich einige eilige Kreditgeber zusammengeschlossen. Die Absicht bestand, sofort mit einem Teilstreckenbau zu beginnen, weil man erwartete, zum Weiterbau so die beste Verhandlungsposition für die sehr geschätzten staatlichen Beiträge zu bekommen.

Sie planten und bauten die Strecke nach Holzheim. Doch gegen Ende der Arbeiten wurde das Geld knapp, so dass stärkere Steigungen und engere Kurven angewendet werden mussten.

Und bald einmal wurde bekannt, dass, mit kräftiger ausländischer Finanzhilfe, die Alpenüberquerung am Gotthard, und nicht über Holzheim verwirklicht wird. Niedrigerer Scheitelpunkt, geringere Steigungen und weitere Kurvenradien sollen Grund gewesen sein.

Seither nagt die Holzheimerbahn am finanziellen Hungertuch.

Sie wurde nach der Jahrhundertwende von den SBB (Schweizerische Bundesbahnen) übernommen und, in den Dreissigerjahren, elektrifiziert. Grund dazu war der steile und lange und darum gefährliche Waldauertunnel.

Seither haben sich überall Ortschaften und zum Teil auch Industrien entwickelt Sie stellen jetzt, in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts, an die Bahn folgende Bedürfnisse:

Pappstadt:
Zentrum, wo viele Leute mit der Bahn zur Arbeit kommen
, und mit Industien, die einen Gleisanschluss benötigen, zum Beispiel die Zentralmolkerei

Blechhausenn:
Vorort mit metallverarbeitender Industrie

Seedorf:
Kleiner Seehafen, Endpunkt eines schiffbaren Flusses

Waldau:
Die Station liegt abseits der entsprechenden kleinen Ortschaft, und hat wenig Verkehr, nur etwas Holz und Vieh

Steindorf:
ist Bezirkshauptort, wo sich neben Kleinindustrie auch die Steindorf-Werke befinden. Hier wird aus Holzabfällen ein Autotreibstoff hergestellt, der die Motoren klopffest macht. Diese Firma ist Hauptkunde der Bahn.

Holzheim:
Die Bahn besitzt
hier noch das Beförderungsmonopol. Ab Holzheimersee ist das Strässchen zu schmal für Autos. Holzheim und die umliegenden Fraktionen haben sich zu einem beliebten Sport-und Feriengebiet entwickelt. Im Kampf gegen den drohenden Strassenbau bemüht sich die Bahn mit gutem Rollmaterial, und während der Hauptreisezeit, sogar mit ausländischen Kurswagen zu dienen. Milchprodukte, Holz und Vieh ermöglichen mässigen Güterverkehr.

In Steindorf-Werk besorgt eine kleine Dampflok den Rangierdienst. Bei Stossverkehr, zum Beispiel Viehmarkt in Steindorf, wird eine abgestellte Rangierlok durch ein Pappstadter Team angeheizt und eingesetzt.

Zum vorbildgetreuen Betrieb gehört auch ein Fahrplan. Dieser enthält 6-8 Zugpaare bis Holzheim, dazu noch 4 nur bis Steindorf. Inbegriffen ist ein Güterzugpaar mit Personenbeförderung bis Holzheim und zwei bis Steindorf.

Die Güterzüge werden nicht nach Lust und Laune, sondern durch mittels Zufallsprinzip ermittelten Vorgaben formiert. Ein Vorrat von etwa 260 verschiedenen Fracht-und Transportaufgaben bildet die Grundlage. Ladegutattrappen für offene Wagen zeigen dies.

Zum Schluss eine Bemerkung zum Gleisplan. Der unbefangene Betrachter beanstandet die rechteckige Anlagefläche, der Wand entlang findet er besser. Leider sind Umzüge bei solchen Anlagen praktisch unmöglich. Ich habe sehr viel Mühe aufgewendet, um den drohenden Spaghettieffekt zu entschärfen. Die Fotos mögen davon Zeugnis ablegen.